Epilepsie und Zucht

 

Da Ronja unter dem LCD e.V. gezüchtet wurde, beantragte ich 2014 vor der Ausschlussdiagnostik einen Zuschuss zur Ausschlussdiagnostik in Höhe von 750,-€ beim LCD e.V., den es von 2010 bis Ende 2014 gab. Dieser wurde mir freundlicherweise vom LCD e.V. gewährt. Mit Vorstandsbeschluss vom 21.11.2014 wurde dieser Zuschuss abgeschafft, da dieses „Instrument“ dem Vorstand als nicht mehr zielführend erschien, um einen Überblick über die Betroffenheit der LCD-Hunde von Epilepsie zu bekommen.

 

Gemeinsam mit einigen anderen betroffenen Hundebesitzerinnen stellte ich im Januar 2015 zur LCD-Mitgliederversammlung Anträge auf Änderung der LCD-Zuchtordnung, damit z.B. auch Hunde mit epileptiformen Anfällen (nur mit Diagnostik des großes Blutbildes sowie Verlaufskontrolle) in der LCD-Datenbank erfasst werden (in der Datenbank werden alle unter dem LCD gezüchteten Hunde u.a. mit zuchtrelevanten Gesundheitsdaten erfasst). Bezüglich unserer Anträge wurde uns mitgeteilt, dass sie nicht fristgerecht eingegangen seien, da sie auch rechtzeitig zur Züchterversammlung (07.03.2015) in der Clubzeitung hätten erscheinen müssen.

 

Am 05.03.2015 sandte ich dem Vorstand die Begründung unserer Anträge zu und diese wurde den anwesenden Züchtern auf der Züchterversammlung ausgehändigt. Diese Begründung umfasste vor allem das Quellenstudium bisheriger wissenschaftlicher Forschung zum Thema Epilepsie in Bezug auf Genetik und Vererbung.

 

Ein Veröffentlichung unserer formal abgelehnten Anträge und deren Begründung in der Clubzeitung des LCDs zwecks Belebung der vereinsinternen Diskussion über das Thema Epilepsie wurden uns seitens des Vorstands leider nicht angeboten.

 

Daher entschloss ich mich im März 2015 eine PDF zu erstellen, in der ich unsere gesammelten Informationen zum Thema Epilepsie niedergeschrieben habe. Diese PDF wurde am 27.03.2015 an alle mit einer Emailadresse in der Datenbank erfassten LCD-Züchter weitergeleitet. Die PDF mag bei dem ein oder anderen Züchter ungelesen im Spam-Ordner des Email-Postfachs gelandet sein, dennoch war es einen Versuch wert, die meines Erachtens notwendige Diskussion über „Epilepsie und Zucht beim Labrador Retriever“ vereinsintern (wieder) in Gang zu bringen.

 

Da diese PDF bzw. der Text zur Genetik und Vererbung von Epilepsie beim Labrador Retriever gegebenenfalls für einige Leser interessant sein könnte, können Sie diesen hier in gekürzter und geringfügig korrigierter Fassung nachlesen bzw. herunterladen:

 

Download
Epilepsie bei Labrador Retrievern
Epilepsie-bei-Labrador-Retrievern_Auszug
Adobe Acrobat Dokument 607.6 KB

Mit Freude habe ich registriert, dass der DRC e.V. (ebenfalls ein VDH-Verein), unter dem ebenfalls Labrador Retriever in Deutschland gezüchtet werden, auf Antrag von Leni Niehof-Oellers seit 2016 Hunde mit Epilepsie auf der Diagnose-Stufe-1 (siehe dazu International veterinary epilepsy task force unter dem Artikel Epilepsie auf dieser Website), die mindestens zwei Mal oder mehrfach im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren gekrampft haben und eine unauffällige Laboruntersuchung (Blut, Urin) sowie neurologische Untersuchung bei einem DECVN-Neurologen vorweisen können, auf Antrag der Besitzer in der Zuchtdatenbank veröffentlichen. Damit ist zumindest unter dem DRC e.V. ein Schritt in die richtige Richtung erfolgt, damit die einzelnen Züchter eventuelle Epilepsie-Erkrankungen bei Verwandten der Zuchthunde in ihrer Verpaarungsplanung berücksichtigen können! An Epilepsie erkrankte Hunde anderer FCI-Zuchtvereine (Ausland) oder des LCD e.V. können in der Zuchtdatenbank des DRC e.V. ebenfalls auf Antrag der Besitzer mit der entsprechenden Diagnose veröffentlicht werden. Daher möchte ich an die entsprechenden Hundebesitzer appellieren, diese Möglichkeit zu nutzen.