Genprojekt Helsinki

An der Universität Helsinki wird seit einigen Jahren unter der Führung von Prof. Dr. Hannes Lohi an der Entschlüsselung der genetischen Prädispositionen von Epilepsie an verschiedenen Hunderassen geforscht. Diese Forschung dient u.a. auch der Entschlüsselung der genetischen Ursachen dieser Erkrankung beim Menschen.

 

Bisher wurde die Epilepsie bei folgenden Hunderassen (teilweise) entschlüsselt: Lagotto Romagnolo (benigne familiär juvenile Epilepsie), Rauhaardackel (Lafora-Epilepsie) und Rhodesien Ridgeback (generalisierte myoklonische Epilepsie).

 

Eines der Ziele der genetischen Forschung ist es, Gentests für die unterschiedlichen Hunderassen und entsprechend vorkommenden Epilepsieformen bereitzustellen. Genau damit wäre es natürlich in der Hundezucht perspektivisch sehr viel einfacher!

 

Die Problematik derzeit ist, dass es sich abzeichnet, dass die verschiedenen Formen der Epilepsie bei den verschiedenen Hunderassen keinem einfachen, sondern einem polygen rezessiven Erbgang folgen, d.h. dass mehrere Gene für die Prädispositionen einer Epilepsie-Erkrankung bei Hunden verantwortlich sind. Das ist eine sehr große Herausforderung für die Forscher! Dementsprechend werden für jede einzelne Hunderasse sehr viele Blutproben von betroffenen Hunden, aber auch ihren Verwandten (Wurfgeschwister, Elterntiere, Halbgeschwister, etc. pp.) benötigt.

 

Für die betroffene Rasse der Labrador Retriever engagiert sich Fr. Dr. Helena Niehof-Oellers (Tierärztin und jahrzehntelange Züchterin des Kennels „vom Keien Fenn“ unter dem DRC e.V.) seit März 2015 ganz besonders, in dem sie einen weitgeteilten Aufruf startete, Blutproben von Epilepsie-betroffenen und anverwandten Tieren in Helsinki einzuschicken. Dieser Aufruf kostete sie seitdem einen Großteil ihrer kostbaren, freien Zeit, in der sie mit Betroffenen und deren Züchtern telefonierte oder anderweitig korrespondierte (Information unter: http://keienfenn.de/WP/aktuell-2015/). Wir Betroffenen versuchten sie nach Kräften in unserer Facebook-Gruppe: Epilepsie bei Retrievern (Gruppe für Betroffene) https://www.facebook.com/groups/416638231825561/ zu unterstützen, ebenfalls unter Einsatz unserer Freizeit, indem wir teilen, jedem einzelnen Betroffenen erklären und ggf. Wege erleichtern.

 

Der aktuelle Stand (18.04.2018) ist es, dass mehr als 200 Blutproben von erkrankten Labrador Retrievern und insgesamt 1200 Blutproben von Labrador Retrievern in Helsinki eingegangen sind. Dennoch reicht das für dieses komplexe Forschungsprojekt leider noch nicht. Daher nutze ich die Gelegenheit auf dieser Website, weiterhin für die Einsendung von Blutproben von Epilepsie-betroffenen Labrador Retrievern und ihren Familienangehörigen zu werben!

 

Fr. Dr. Niehof-Oellers entnimmt für Betroffene im Umkreis von Düsseldorf auch weiterhin sehr gerne kostenfrei die Blutproben für dieses Forschungsprojekt (Kontakt: http://keienfenn.de/WP/kontakt/)

 

Auch in der Umgebung von Mannheim ist ein engagierter Tierarzt in Sachen Epilepsie auf dem Sprung, von der Forschungskommission als Standort für die Forschung in Helsinki anerkannt zu werden. Die Kontaktdaten werde ich hier zu gegebener Zeit auf der Website bekannt geben.

 

Weiterhin habe ich es hier bei uns in Zwickau durchaus schon erlebt, dass engagierte einzelne Tierärzte die Kosten für die Blutprobe nicht in Rechnung gestellt haben, sondern ausschließlich die Versandkosten nach Helsinki! So geschehen bei der gesunden Wurfschwester von Ronja, die quasi um die Ecke wohnt. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt (warum, wieso, weshalb), manchmal hat man ja wirklich Glück!

 

Nichtsdestotrotz bedenken Sie bezüglich dieses Blutspenden-Aufrufs: Bitte spenden Sie Blut für das Genprojekt in Helsinki, sofern Sie einen Epilepsie-erkrankten Hund haben, der unter dem VDH oder FCI (Ausland) gezüchtet wurde oder einen gesunden verwandten Hund, eines an Epilepsie erkrankten Tieres. Eines Tages wollen auch Sie eventuell wieder einen möglichst gesunden Nachfolger ihres heutigen Labrador Retrievers in Ihrer Familie begrüßen können! Daran können Sie heute mitwirken, indem Sie der Forschung Blutproben bereitstellen!

 

Unten stehend finden Sie die Dateien (Fragebogen und Leitfaden) für die Beteiligung an dem Genprojekt in Helsinki: 

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Fragebogen
HelsinkiEpilepsieFragebogen.pdf
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Leitfaden
FinnlandDeutsch_sample_form_300910.pdf
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